Protestantische Solidarität Baselland
Diasporahilfe und Dachschaden
Nein, so ist es nicht gemeint: Wer evangelische Diasporakirchen unterstützt oder sich für sie, ihre Aktivitäten, ihre theologischen Ansätze, ihre gesellschaftliche Situation interessiert, hat deswegen noch lange keinen Dachschaden. Immerhin leben evangelische Kirchen in Osteuropa, in Italien oder Portugal, im Tessin oder in Neuchâtel längst schon als kleine Minderheiten. Sie haben sich behauptet, wirken in Verkündigung und Diakonie. Nicht ohne Probleme, die oft finanzielle Ursachen haben. Gut, wenn wir helfen können. Gut, wenn wir auch von ihnen lernen können. Zum Beispiel als gesellschaftliche Minderheit mit wenig Mitteln wirksam zu sein und zu bleiben. Schliesslich wurden ja auch die Briefe des Neuen Testaments alle in Diaspora-Situationen geschrieben.
Der Dachschaden ist ganz wörtlich zu nehmen. Er hat mit dem Evangelischen Zentrum von Cova e Gala zu tun. Es liegt neben der Stadt Figueira da Foz im Distrikt Coimbra unmittelbar am Atlantik und ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Porto und Lissabon. Es finden dort Zusammenkünfte statt, Jugend- und Kinderlager, auch Seniorenanlässe der Kirchgemeinde. Für sozial schwache Einwohnerinnen und Einwohner organisiert das Zentrum an Wochentagen einen Mahlzeitendienst. Die Lage am Meer ist schön, aber Wind, Wasser und Salz machen immer wieder Reparaturen nötig. Letztes Jahr hat es in das Gemeinschaftsgebäude hineingeregnet: Das Dach musste völlig erneuert werden. Für die kleine und aktive Diasporagemeinde eine riesige finanzielle Belastung, die ihnen auch die reformierte Kirche von Portugal, zu der sie gehört, nicht abnehmen konnte. Nun hat es das Baselbiet gemacht: In verschiedenen Gemeinden vor allem im Oberen aber auch im unteren Baselbiet wurde gesammelt, der „Freundeskreis BL für Cova e Gala“ hatte dazu aufgerufen und intensiv informiert, und auch wir konnten zu einem guten Ergebnis beitragen. So gut, dass schon im Frühling 2025 nicht nur das gesamte Dach, sondern auch sämtliche Kosten gedeckt werden konnten. Kirche lebt von Zusammenarbeit, nicht nur in der Diaspora.
Eine der Hilfeleistungen 2024, die dann bereits im ersten Quartal des neuen Jahres zu einem guten Ergebnis führte.
Die meisten Beträge, die wir an Gemeinden und Kirchen überweisen, sind allerdings regelmässige Beiträge, die sie für dringende Bedürfnisse einsetzen können.
Es ist diese regelmässige, verlässliche Begleitung, die wichtig ist für sie. Denn sie ermutigt und sie führt zu vielen kleinen, vielleicht unspektakulären Ergebnissen, die das Zusammenleben erleichtern. Im Religionsunterricht im Tessin oder an der Berufsschule in Misiones in Argentinien, in einem kirchlichen Altersheim in Georgien oder in Rumänien bei dringenden Dachreparaturen beim Eingang zur ungarisch-reformierten Kirche von Cojocna.
Solidarität ist eine Art Dach, das zeigt, wie sehr wir durch unseren reformierten Glauben zusammengehören – überall.
Und dazu, dass dieses Dach nicht Schaden nimmt, trägt jede Spende, jede Kollekte und jede Vergabung einer Kirchgemeinde bei. Herzlichen Dank für Ihr bisheriges und Ihr zukünftiges Mittragen!
Pfr. Hanspeter Plattner, Aesch

Pfr. Hanspeter Plattner
4147 Aesch