Katharina Gisin

Katharina Gysin-4303
Testimonial des Kirchenrats

Katharina Gisin

Kirchenrätin 
Departement Jugend und Unterricht

«Uns als reformierte Kirche lebendig halten»

Katharina Gisin, seit 2021 Kirchenrätin

«Ich habe ein reich erfülltes Leben und merke je länger, je mehr: Was wir als Kirche mit unserem Glauben zu bieten haben, ist etwas sehr Wertvolles, das in unserer schnelllebigen Welt oft untergeht. Einen spirituellen Weg zu gehen und daraus Kraft und Erkenntnis für das Leben zu schöpfen: Das ist das, was ich glaube und lebe, und damit etwas für eine bessere Welt tun zu können.

Als ein Platz frei wurde im Kirchenrat, dachte ich: Das mach ich gern. Ich war die einzige Neue. Nach meiner Wahl in den Kirchenrat erhielt ich ein Departement zugeteilt; im Nachhinein ein Glücksfall, kann ich doch meine zwei Berufe und die dazugehörigen Netzwerke ideal nutzen.

Als diplomierte Pflegefachfrau arbeite ich bald 40 Jahre in vielen verschiedenen Funktionen in der Berufsbildung.

Aktuell, als Berufskundelehrerin im Pflegeberuf, erlebe ich jeden Tag, wie ganzheitliche Bildung, durchaus im christlichen Sinne, junge Menschen weiterbringt. Ich sage mir, das geht doch auch im Religionsunterricht an den Schulen; wir haben dort schon viele Lehrpersonen, die die Kinder und Jugendlichen erreichen. Es lohnt sich also, dranzubleiben und an der Zukunftsvision für den Religionsunterricht an den Schulen weiterzuarbeiten.

Als Kirchenrätin geht es mir darum, zuzuhören und Themen aufzuspüren, die uns als reformierte Kirche lebendig halten. Themen, die brennen wie zum Beispiel: Was ist unser sozialer Kitt? Wie leben wir Gemeinschaft in dieser multikulturellen und diversen Gesellschaft? Wie finden wir die Sinnhaftigkeit für das uns geschenkte Leben? Es sind also ganz grundlegende Themen, worüber wir im Kirchenrat nachdenken und dafür die passenden Gefässe und Möglichkeiten schaffen wollen.

Wenn wir es schaffen, Tradition nicht nur zu hüten, sind wir mutig unterwegs. In der reformierten Baselbieter Kirche machen wir das schon sehr gut: So haben wir zum Beispiel einen Fonds für innovative Projekte eingerichtet. Die kantonalkirchliche Fachstelle Jugendarbeit FaJu ist ein gutes Beispiel für Innovation: Hier ist unsere Devise, probieren geht über studieren. Ich habe den Eindruck, da ist etwas ins Rollen gekommen.

In unserem diakonischen Wirken sehe ich grosse Stärken, wie zum Beispiel in der Spitalseelsorge. Dies darf man ruhig ein wenig mehr hervorheben: Was unsere Kolleg:innen dort leisten, ist ein Dienst an Menschen, der Unglaubliches möglich macht, und Religion ist übrigens auch ein Thema in Pflegeausbildungen.

Die nächsten vier Jahre sind wohl meine letzte Legislatur im Kirchenrat. Ich will mich dafür einsetzen, dass es einen lebendigen kantonalkirchlichen Jugendrat gibt und auch ein Jugendparlament und, dass all die Events, die das FaJu-Team jetzt mit den Jugendlichen in unserer Kirche zu planen beginnt, ordentlich Schub bekommen. Gemeinsam mit dem Kirchenrat und unserer Fachstelle setze ich mich dafür ein, dass der Religionsunterricht an der Schule ein neues Fundament bekommt, das unseren Kindern noch viele Jahre eine religiöse Bildung ermöglicht.»