Kein Platz für Rassismus...
I. Prolog
II. Aus- und Zusagen des Kirchenrats der ERK BL
Unser oberstes Anliegen und unsere wichtigsten Verantwortungen sind:
1. aus unserer christlichen Tradition heraus Respekt und Toleranz zu fordern und zu leben; insbesondere für die Menschen, die einer anderen oder gar keiner Religion angehören.
2. den Zusammenhalt in unserem Staat zu stärken, indem wir uns entschieden gegen Ausgrenzung und Diffamierung Angehöriger religiöser Gemeinschaften stellen. Darum setzen wir uns ein für Aufklärung, für Diskussionen und Begegnungen an kirchlich und gesellschaftlich relevanten Orten, wo wir wirken können (Unterricht, Gottesdienste, Synoden, Foren, Medien). Wir stehen ein für die demokratischen Grundlagen unseres Staates und tragen unseren Teil dazu bei, denn wir wissen: «dass frei nur ist, wer seine Freiheit gebraucht, und dass die Stärke des Volkes sich misst am Wohl der Schwachen.»
Dies gilt zurzeit für die Angehörigen des jüdischen und muslimischen Glaubens, die sich auch in der Schweiz Ausgrenzung, Beleidigung und Hass ausgesetzt sehen. Dies als Folge des unmenschlichen Angriffs der Terrororganisation Hamas und dem darauffolgenden Krieg in Gaza, in welchem die Zivilgesellschaft unermessliches Leid erfährt.
Kommt hinzu: Antisemitismus ist nicht nur in erster Linie ein Problem für jüdische Menschen, sondern auch ein Indikator für eine gefährliche Zerreissprobe in der Gesellschaft, in welcher Zusammenhalt und Demokratie als akut gefährdet erscheinen. Es gehört leider zur europäischen Praxis und Geschichte (die Schweiz gehört dazu!), dass sublimer aber auch virulenter Antisemitismus wiederholt aufscheint und zeigt, wie grausam der Umgang von Menschen mit Minderheiten aussehen kann und gleichsam Ausdruck einer Gesellschaft im akuten Krisen-Modus ist.
3. Der Kirchenrat der ERK BL stellt sich der Verantwortung und ist daher wachsam gegenüber wie auch immer formuliertem Rassismus und Antisemitismus. Er sieht sich verpflichtet, Brücken zu bauen, Runde Tische zu gestalten mit, zwischen und zu den Angehörigen anderer Religionen. Wer immer aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Religion, einer Ethnie, des Geschlechts oder anderer Merkmale verspottet, beschimpft, verfolgt wird, kann darauf zählen, dass der Kirchenrat der ERK BL nicht wegschaut/-hört. Er ruft dazu auf, Zivilcourage zu zeigen: sicht- und hörbar zu widersprechen, wenn im Privaten und in der Öffentlichkeit rassistische, antisemitische Vorurteile oder Hass geäussert werden.
KirchenratEvangelisch-reformierte Kirche des Kantons Basel-Landschaft