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Gut, böse oder ...
Das Gegensätzliche gibt Klarheit, aber die Einfachheit in Schwarzweiss ist gefährlich und das Prinzip Hoffnung der Weg aus der dualen Sackgasse: Das war eine zentrale ...

... Aussage von Kirchenratspräsidentin Regine Kokontis im Buch-Talk am 18. September 2025 in Basel.
Das einstündige Gespräch von Janina Labhardt mit Regine Kokontis in der GGG Stadtbibliothek im Schmiedehof in Basel im Rahmen der Reihe Buch-Talks, das von Radio X aufgezeichnet wurde, kreiste um den Grundgedanken im Sachbuch «Im Grunde gut» von Rutger Bregman.
Es ging um die Frage, ob wir die Welt in Schwarz und Weiss aufteilen, in Gut und Bös. Oder, ob es Zwischentöne gibt und eine Haltung, die nicht ausschliesslich die dunklen Wolken am Horizont sieht, sondern auf das Prinzip Hoffnung setzt.
«Es ist anstrengend», sagte Regine Kokontis über das Buch, das sie für die Veranstaltung gelesen hatte, eine Kooperation der Fachstelle Bildungund Diversität refbl mit Radio X in Zusammenarbeit mit dem Forum für Zeitfragen und der GGG Stadtbibliothek. «Im Grunde gut» besagt zusammengefasst: Eigentlich sind die allermeisten Menschen gut. Und: Es ist so viel besser, vom Positiven auszugehen statt vom Negativen. Während der Autor dazu viele Quellen zum Beweis herbeizieht, gings im Talk mit Janina Labhardt um Fragen zur Weltanschauung.
Auf Janina Labhardts Frage, wie sie es dem Gegensätzlichen habe, antwortete Regine Kokontis: «Duale Systeme sind unglaublich gefährlich.» In Gegensätzen denken und handeln sei halt einfacher, alles dazwischen anstrengender, unbequemer und komplexer und also Arbeit für Herz, Geist und Verstand.
«Es lohnt sich, vom Guten auszugehen, dann kommt es auch gut», ist einer der Merksätze von Regine Kokontis, die das interessierte Publikum mit nach Hause nahm. Ein weiterer: «Es ist kompliziert mit dem Guten», das Regine Kokontis bei Hannah Ahrendt findet.
Auf die anschliessende Frage aus dem Publikum, wie man als traumatisierter Mensch oder in einer Welt voller Autokraten noch ans Gute glauben könne, erwiderte sie: «Für die meisten Menschen ist es möglich, wieder zurück zum Gute zu kommen.»
Jungen Menschen gibt Regine Kokontis den Tipp mit auf den Weg, «sich in der grossen Diversität zu begrenzen»: «Wir können nicht alles wissen, erleben, leben.» Weniger sei mehr und die Grundhaltung müsse sein, sich nicht im Schlaraffenland der unbegrenzten Möglichkeiten zu verlieren.
Auch ihr Amt als Kirchenratspräsidentin der Reformierten Kirche Baselland seit 100 Tagen war ein Thema im Talk. Regine Kokontis dazu: «Jeder Tag ist neu – und nochmals etwas anderes.»