Nachwuchs für das Pfarramt

Nachwuchs für das Pfarramt
Feierlicher Ordinationsgottesdienst in Laufen: Die drei frischgebackenen reformierten Pfarrpersonen aus dem Baselbiet haben bereits eine Stelle.
Am 10. August 2025 wurden in der reformierten Kirche Laufen zwei Theologinnen und ein Theologe aus Baselland feierlich ordiniert. Somit können sie ein Pfarramt in einer Schweizer reformierten Kirche ausüben. Die drei Profis sind hochmotiviert und bestens vorbereitet für ihren anspruchsvollen Beruf - und haben bereits eine Stelle.
Katrin Frey (37) aus Titterten und Frenkendorf, Leila Thöni (29) aus Pratteln und Urs Thönen (50) aus Allschwil haben ihr Theologiestudium und ihre praktische Ausbildung (Vikariat) mit dem Schlussexamen erfolgreich abgeschlossen. Am frühen Sonntagabend des 10. August 2025 wurden sie in der reformierten Kirche Laufen ordiniert. Gemeinsam hatten der Kirchenrat und der Pfarrkonvent der Reformierten Kirche Baselland zu diesem feierlichen Gottesdienst eingeladen.
Pfarrerin Cornelia Schmidt Messingschlager, landeskirchlich beauftragte Begleiterin Theologiestudierende und Co-Präsidentin des Baselbieter Pfarrkonvents, und Franziska Eich Gradwohl von dessen Vorstand (Konsistorium) überreichten die Ordinationsurkunden.
Die Ordination ist die kirchliche Beauftragung zum Dienst an Wort und Sakrament sowie zur Seelsorge (VDM = Verbi Divini Minister). Sie bedeutet die Aufnahme in die Pfarrschaft einer Landeskirche.
Kirchenratspräsidentin Regine Kokontis: «achtungsvolle Grundhaltung»
«Katrin, Leila und Urs sind Einladung und Motivation für andere Mitmenschen, um den Pfarrberuf in seiner Tiefe und Weite näher kennen und schätzen zu lernen - und selber die Ausbildung zur Pfarrerin oder zum Pfarrer anzutreten», sagt Pfarrerin Regine Kokontis, die Präsidentin des Kirchenrats der Reformierten Kirche Baselland.
«In der Ordination bekennt die angehende Pfarrperson, dass für sie die im christlichen Glauben wurzelnde achtungsvolle Grundhaltung für Beruf und private Lebensgestaltung prägend ist», erklärt sie. «Die Ordination ist ein starkes Bekenntnis, das auch die Mitfeiernden berührt und inspiriert.»
«Die Reformierte Kirche Baselland gratuliert den frisch Ordinierten. Sie ist dankbar und freut sich, dass weitere gut ausgebildete Persönlichkeiten die befreiende und engagierende Botschaft von Jesus Christus verkünden und durch ihr Leben bezeugen werden.»
Leila Thöni sucht «die Arbeit mit Menschen in ihren Lebensrealitäten»
Pfarrerin Leila Christina Thöni ist 29 Jahre alt und in Pratteln aufgewachsen. Sie hat einen Bachelor und Master (Dezember 2024) in Theologie an der Universität Basel. Das Vikariat absolvierte sie in der Reformierte Kirchgemeinde Laufental bei Pfarrerin Regine Kokontis. Seit dem 1. August arbeitet sie hier als Pfarrerin in Stellvertretung.
Sie sagt: «Die Vielfalt des Theologiestudiums habe ich durch den Campus Kappel, ein Angebot für Jugendliche, kennengelernt. Das hat mich zum Studium bewogen. Meine Freude am Pfarramt ist entstanden durch den Austausch mit begeisterten Pfarrpersonen, verschiedene Ausbildungsmodule und die akademische Arbeit im Fach der Praktischen Theologie. In all dieser Zeit ist mir immer wieder bewusst geworden, dass die Arbeit mit Menschen in ihren sehr unterschiedlichen Lebensrealitäten wohl genau das sein könnte, wonach ich suche.»
Katrin Frey liebt die «Vielfalt und Tiefgründigkeit des Pfarramtes»
Pfarrerin Katrin Frey ist 37 Jahre alt und in Titterten und Frenkendorf aufgewachsen. Sie hat Theologie in Basel, Zürich und Israel studiert mit Schwerpunkt semitische Philologie. Den Master machte sie Anfang 2017 an der Universität Basel. Danach lebte und arbeitete sie siebeneinhalb Jahre in London.
Sie sagt: «Mein Engagement als Präsidentin der Swiss Church in London hat mich zurück zur Kirche gebracht und in mir den Wunsch erweckt, zurück in der Schweiz in den kirchlichen Dienst zu treten.» Das Vikariat absolvierte sie in der Reformierten Kirche Sihltal ZH bei Pfarrerin Nadja Papis. Am 1. September beginnt sie als Pfarrerin erste Lebenshälfte im Bezirk Ägeri der Reformierten Kirche Kanton Zug. Daneben hat sie ein Teilzeitpensum als Religionslehrerin an der Oberstufe. «Ich liebe die Vielfalt, Freiheit, Tiefgründigkeit und Freude des Pfarramtes.»
Urs Thönen freut sich «auf spannende Lebens- und Glaubensfragen»
Pfarrer Urs Thönen ist 50 Jahre alt. Er hat an der Universität Basel den Studiengang für den Quereinstieg in den Pfarrberuf absolviert und dort 2019 den Master in Theologie erworben. Das Vikariat machte er in der Reformierten Kirche Frick bei Pfarrer Matthias Jäggi. Ab 15. August 2025 arbeitet er als Pfarrer in Frenkendorf-Füllinsdorf in Stellvertretung. Zuvor war er während 25 Jahren als Jurist in Basel, Zürich und Lausanne tätig.
Urs Thönen, der in Allschwil aufgewachsen ist und dort mit seiner Familie wohnt, sagt: «Die Kirche hat Quereinsteiger gesucht, und ich freue mich, dass ich mich spannenden Lebens- und Glaubensfragen zuwenden kann und mit Menschen unterwegs bin.»