Impulse tanken im «Zukunftslabor»

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News 30.04.2025

Impulse tanken im «Zukunftslabor»

Judith Borter von der Fachstelle für Bildung und Diversität der Reformierten Kirche Baselland geht an den Evangelischen Kirchentag in Hannover vom 30. April bis 4. Mai. Was sie sich vom landeskirchlichen Grossanlass in Niedersachsen verspricht. Und was sie für ihre tägliche Arbeit im Baselbiet zurückbringen wird.

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Wenn ab heute in Hannover der Deutsche Evangelische Kirchentag zum 39. Mal stattfindet, ist Pfarrerin Judith Borter, Leiterin der Fachstelle Bildung und Diversität der Reformierten Kirche Baselland, mit dabei. Sie vertritt die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz (EKS) in verschiedenen Gremien des Kirchentags.

Im ersten Podcast der neuen Serie «Reflex» mit Michèle Graf-Kaiser von der EKS-Kommunikation erzählt Judith Borter, welche Themen sie am herausragenden evangelischen Grossanlass unter dem Motto «Mutig – stark – beherzt» in Anlehnung an den 1. Korintherbrief besonders interessieren. Ebenfalls am Gespräch teil nimmt der Theologe Martin Hirzel, Leiter Aussenbeziehungen und Werke EKS.

Über den Evangelischen Kirchentag
Zunächst aber zum Evangelische Kirchentag: Er findet seit 1949 alle zwei Jahre statt und geht zurück auf eine Initiative der kirchlichen Basis in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Kirchentag, den jeweils rund hunderttausend Teilnehmende aus verschiedenen Ländern, darunter der Schweiz, besuchen, ist …

… ein multithematisches Dialog-Forum von und für engagierte Christ:innen, eine Austausch-Plattform mit Thinktank-Charakter zu einer immens grossen Themenvielfalt, ein unglaublicher Markt der Möglichkeiten und ein inspirierendes «Zukunftslabor» (Michèle Graf), sowie ein festlicher und inspirierender Ort für Vernetzung und Gemeinschaft.

Traubenzucker, gutes Schuhwerk und Kopfhörer zum sinnvollen Zeitvertreib beim Anstehen in der Warteschlange  – das darf im Gepäck von Judith Borter nicht fehlen, die zum wiederholten Mal am Evangelischen Kirchentag teilnimmt. Dieses Mal fährt sie mit einer Delegation für weltweite Kirche der EKS nach Niedersachsen.

Einsamkeit und Radikalisierung
Ein grosses Plus am Kirchentag seien die aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen im Programm, erzählt Judith Borter im Podcast. Zum Beispiel das Thema trauern im digitalen Raum und ein gutes Leben bis zuletzt – «ein Thema, dass uns als Kirche sehr beschäftigt», sagt sie. Auch zum Thema Einsamkeit erwarte sie Impulse am Kirchentag, sagt sie überein Podium zur Frage nach dem Zusammenhang von Einsamkeit und Radikalisierung. «Etwas zugespitzt formuliert: Ich habe in meinem Alltag als Pfarrerin nichts Schlimmeres angetroffen als Einsamkeit», sagt sie im Podcast.

Zu den persönlichen Höhepunkten im weitläufigen Programm des Kirchentags zählt Judith Borter eine dialogische Bibelarbeit mit der bekannten Schriftsteller:in Zsuzsa Bánk, die «24-Stunden-Mitsing-Kirche» oder eine Veranstaltung unter dem Titel «Mutig sein» mit der US-amerikanischen Bischöfin Mariann Edgar Budde aus Washington, D. C.

Die Demokratie stärken
Ein thematischer Schwerpunkt am Evangelischen Kirchentag in Hannover lautet «Kirche zwischen Abbruch und Tradition». In der heutigen Zeit müsse man mutig sein und die Demokratie und soziale Gerechtigkeit stärken, sagt Judith Borter im EKS-Podcast «Reflex». Da helfe es, wenn man sich mit anderen Menschen mit christlichem Hintergrund trifft, gemeinsam über gesellschaftliche Fragen nachdenkt und auch eigene Glaubensfragen in der Gemeinschaft mit anderen «neu buchstabiert», so Judith Borter. «Uns als Christ:innen prägt die Frage des Zusammenhalts sehr.»

Sie freut sich auf «viele innovative Impulse» für ihre Arbeit bei der Fachstelle Bildung und Diversität beim «Törli» in Liestal.