Impulse tanken im «Zukunftslabor»

Impulse tanken im «Zukunftslabor»
Judith Borter von der Fachstelle für Bildung und Diversität der Reformierten Kirche Baselland geht an den Evangelischen Kirchentag in Hannover vom 30. April bis 4. Mai. Was sie sich vom landeskirchlichen Grossanlass in Niedersachsen verspricht. Und was sie für ihre tägliche Arbeit im Baselbiet zurückbringen wird.
Im ersten Podcast der neuen Serie «Reflex» mit Michèle Graf-Kaiser von der EKS-Kommunikation erzählt Judith Borter, welche Themen sie am herausragenden evangelischen Grossanlass unter dem Motto «Mutig – stark – beherzt» in Anlehnung an den 1. Korintherbrief besonders interessieren. Ebenfalls am Gespräch teil nimmt der Theologe Martin Hirzel, Leiter Aussenbeziehungen und Werke EKS.
Über den Evangelischen Kirchentag
Zunächst aber zum Evangelische Kirchentag: Er findet seit 1949 alle zwei Jahre statt und geht zurück auf eine
Initiative der kirchlichen Basis in Deutschland nach dem Zweiten
Weltkrieg. Der Kirchentag, den jeweils rund hunderttausend Teilnehmende
aus verschiedenen Ländern, darunter der Schweiz, besuchen, ist …
… ein multithematisches Dialog-Forum von und für engagierte Christ:innen, eine Austausch-Plattform mit Thinktank-Charakter zu einer immens grossen Themenvielfalt, ein unglaublicher Markt der Möglichkeiten und ein inspirierendes «Zukunftslabor» (Michèle Graf), sowie ein festlicher und inspirierender Ort für Vernetzung und Gemeinschaft.
Traubenzucker,
gutes Schuhwerk und Kopfhörer zum sinnvollen Zeitvertreib beim Anstehen
in der Warteschlange – das darf im Gepäck von Judith Borter nicht
fehlen, die zum wiederholten Mal am Evangelischen Kirchentag teilnimmt.
Dieses Mal fährt sie mit einer Delegation für weltweite Kirche der EKS
nach Niedersachsen.
Einsamkeit und Radikalisierung
Ein grosses Plus am Kirchentag seien die
aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen im Programm, erzählt
Judith Borter im Podcast. Zum Beispiel das Thema trauern im digitalen
Raum und ein gutes Leben bis zuletzt – «ein Thema, dass uns als Kirche
sehr beschäftigt», sagt sie. Auch zum Thema Einsamkeit erwarte sie
Impulse am Kirchentag, sagt sie überein Podium zur Frage nach dem
Zusammenhang von Einsamkeit und Radikalisierung. «Etwas zugespitzt
formuliert: Ich habe in meinem Alltag als Pfarrerin nichts Schlimmeres
angetroffen als Einsamkeit», sagt sie im Podcast.
Zu den
persönlichen Höhepunkten im weitläufigen Programm des Kirchentags zählt
Judith Borter eine dialogische Bibelarbeit mit der bekannten
Schriftsteller:in Zsuzsa Bánk, die «24-Stunden-Mitsing-Kirche» oder eine
Veranstaltung unter dem Titel «Mutig sein» mit der US-amerikanischen
Bischöfin Mariann Edgar Budde aus Washington, D. C.
Die Demokratie stärken
Ein
thematischer Schwerpunkt am Evangelischen Kirchentag in Hannover lautet
«Kirche zwischen Abbruch und Tradition». In der heutigen Zeit müsse man
mutig sein und die Demokratie und soziale Gerechtigkeit stärken, sagt
Judith Borter im EKS-Podcast «Reflex». Da helfe es, wenn man sich mit
anderen Menschen mit christlichem Hintergrund trifft, gemeinsam über
gesellschaftliche Fragen nachdenkt und auch eigene Glaubensfragen in der
Gemeinschaft mit anderen «neu buchstabiert», so Judith Borter. «Uns als
Christ:innen prägt die Frage des Zusammenhalts sehr.»
Sie freut sich auf «viele innovative Impulse» für ihre Arbeit bei der Fachstelle Bildung und Diversität beim «Törli» in Liestal.