Vorschau auf die Geschäfte der Herbstsynode 2019

Am Mittwoch und Donnerstag, 20. und 21. November 2019, tagt die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft, für ihre Herbstsitzung in Liestal. Am Mittwochabend befasst sich die Synode in Zweiter Lesung mit der Totalrevision der Verfassung. Der zweite Synodetag beginnt mit einem Gottesdienst und der Anlobung des neuen Kirchratspräsidenten Christoph Herrmann in der Stadtkirche St. Martin. Danach werden die Verhandlungen im Landratssaal fortgesetzt. Neben den jährlich wiederkehrenden Geschäften Budget, Finanzplanung und Finanzausgleich, wird sich die Synode zudem mit dem Thema «Prävention sexueller Ausbeutung», der Anpassung des Geschäftsreglements der Synode und einem parlamentarischen Vorstoss der Religionslehrpersonen befassen. Die Sitzungen der Synode sind öffentlich.

Zweite Lesung totalrevidierte Verfassung
Nachdem die Synodalen an ihrer Frühjahrssynode im Juni den Verfassungsentwurf mit wenigen Änderungen in Erster Lesung verabschiedet hatten, werden sie sich am Mittwochabend ein weiteres Mal mit der totalrevidierten Verfassung befassen. Insbesondere die überarbeiteten Paragraphen zu den Themen Mitgliedschaft und Taufe, kirchliche Dienste und Pfarramt sowie Initiativrecht werden im Zentrum der Diskussion stehen. Vorbehältlich der zustimmenden synodalen Beschlussfassung wird am 17. Mai 2020 die reformierte Stimmbevölkerung über die neue Verfassung abstimmen.

Budget 2020
Auch wenn die in den vergangenen Jahren beschlossenen Sparmassnahmen Wirkung zeigen und die Sachaufwände auf dem aktuellen Niveau stabilisiert werden sollen, bleibt die finanzielle Situation der Reformierten Kirche Baselland trotz umsichtiger Planung weiterhin angespannt. Positiv zu werten ist der Umstand, dass im Voranschlag keine zusätzlichen Kosten für die Pensionskasse zu budgetieren sind. Der konsolidierte Voranschlag 2020 rechnet mit einem leicht positiven Ergebnis von rund CHF 90’000. Das fehlende Kapital in der Verwaltungsrechnung nimmt zum zweiten Mal ab, der Kapitalbestand liegt gemäss Budget per Ende 2020 bei rund minus CHF 6.65 Mio.

Prävention sexuelle Ausbeutung, Geschäftsreglement der Synode, Motion «von Verband zu Konvent»
Die Synode wird sich an ihrer Herbstsitzung mit diversen weiteren Geschäften befassen. Der Kirchenrat beantragt der Synode die Einführung von obligatorischen Schulungen für alle Mitarbeitenden der Kirchgemeinden und der Kantonalkirche, die Kontakt haben zu Minderjährigen oder anderen besonders Schutzbedürftigen. Dies als zusätzliche Massnahme zur Prävention von sexueller Ausbeutung.
Der Synodevorstand beantragt die Trennung der Geschäftsprüfungskommission in neu zwei Kommissionen, nämlich in eine Geschäftsprüfungs- und eine Finanzprüfungskommission. Statt einer Kommission für Aussprachesynoden soll eine Kommission für Fokussynoden eingeführt werden.
Des Weiteren berät die Synode eine Motion, die von vier Synodalen eingereicht wurde. Diese fordert, dass der Verband der Religionslehrerinnen und Religionslehrer der Reformierten Kirche Baselland neu zu einem Konvent werden soll; dies in Analogie zum Pfarrkonvent und Diakoniekonvent.