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Ergebnisse der Herbstsynode: Die Früchte des gemeinsamen Wirkens

14.11.2020

Am Samstag, 14. November 2020, tagte die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft, für ihre Herbstsitzung in Liestal.

Herbstsynode 2020

Am Samstag, 14. November 2020, tagte die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft, für ihre Herbstsitzung in Liestal. Wegen der aktuellen Corona-Epidemie fand die Synode im KV-Saal in Liestal mit genügend Abstand und Maskenpflicht statt und widmete sich vornehmlich dringenden Finanzgeschäften. Die Geschäfte der verschobenen Frühjahrssynode, u.a. Rechnung 2019 und Jahresbericht 2019 wurden zügig behandelt und einstimmig beschlossen. Auch die Finanzgeschäfte, welche die Zukunft betreffen, so u.a. der Voranschlag 2021, der Finanzausgleich 2021, der Finanzplan 2022-2024 und der Kollektenrahmenplan 2021, wurden dank guter und effizienter Vorbereitung von den Synodalen ohne grössere Diskussionen einstimmig verabschiedet. Diverse Berichte rundeten die Synodetagung ab. Diese Geschäftssynode war die letzte der aktuellen Legislatur 2017-2020 und so wurden zum Ende der Sitzung 20 Synodale, die sich für keine weitere Amtszeit zur Verfügung stellen, verabschiedet.

Aufgrund der vom Bundesrat verordneten Schutzmassnahmen, konnte der traditionelle Gottesdienst in der Stadtkirche nicht stattfinden. Ganz auf einen geistigen Input wollte die Synode nicht verzichten und so fand nach der Begrüssung durch Synodepräsidentin Andrea Heger eine kurze Andacht statt. Diese wurde von Pfarrer und Notfallseelsorger Stefan Keilwerth zur «Heilung des Blindgeborenen» (Johannes 9,1-7) gestaltet. In dieser Geschichte stellt sich Jesus der Not des Blindgeborenen, hält bei ihm aus und geht nicht achtlos vorbei. «Das hat viel mit der Notfallseelsorge zu tun. Denn als Notfallseelsorger müssen wir auch da sein und das oftmals Unfassbare aushalten. Doch in der schlimmsten Situation kann Hoffnung aufkeimen, das erlebe ich immer wieder. Gott ist mit dabei und mit uns unterwegs», ist Stefan Keilwerth überzeugt. Wir seien alle aufgerufen, uns gegenseitig im Blick zu halten. Die Nächstenliebe sei ein Grundgebot des Christsein: «Wenn wir erkennen, wo wir gebraucht werden, können wir zu Hoffnungsbringern werden.» Auch wenn für einmal nicht aus voller Kehle gesungen werden durfte, bereicherte das Klavierspiel von Kirchenrat Pfarrer Matthias Plattner die Synodetagung.

Geschäfte aus der abgesagten Frühjahrssynode
Nach der Anlobung von drei neuen Synodalen – Ingo Koch, Kirchgemeinde Aesch-Pfeffingen, Christina Stingelin, Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg, und Beat Vosseler, Kirchgemeinde Buus-Maisprach – begannen die Verhandlungen. Neben der Rechnung 2019 und dem Jahresbericht 2019 wurde auch die vom Kirchenrat beantragte Beibehaltung des bisherigen Lohnsystems (statt der Annahme der Teilrevision des Personaldekrets des Kantons Basel-Landschaft), einstimmig genehmigt. Kirchenrätin Sandra Bätscher, Departement Finanzen und Wirtschaft, erläuterte kurz den erfreulichen Jahresabschluss 2019. «Zum ersten Mal seit 2014 ist das Kapital in der Gesamtbetrachtung wieder positiv. Dies erlaubte es auch, Reserven für die Kirchgemeinden zu bilden. Der kumulierte Überschuss über alle drei Rechnungen betrug rund TCHF 176. Bereits im Mai wurde ausführlich zur Rechnung 2019 berichtet (Newsmeldung vom 15. Mai 2020).

Herbstsynode 2020 Abstimmung

Budget 2021, Finanzplan 2022-2024 und weitere Finanzgeschäfte
Der Voranschlag 2021 orientiert sich am Vorjahresbudget. Der Kantonsbeitrag nimmt weiterhin ab und erstmals sinken auch die Kirchensteuern der juristischen Personen. Mit der Finanzplanung wurde jedoch bereits in der Vergangenheit kommuniziert, dass ab dem Jahr 2021 Beträge aufgenommen sind, um ermittelte Anliegen aus der Visitation (2013-2015) umsetzen zu können.   So können die Aufgaben der Fachstelle für Jugendarbeit auf Antrag an die Synode hin erweitert werden, ausserdem ist eine Projektstudie zur Seelsorge in den Alters-und Pflegeheimen vorgesehen.

Wie mit dem letzten Budget bereits angekündigt, sinken aufgrund der Steuervorlage 17 (SV 17) die Kirchensteuern der juristischen Personen (KiStjP) stark, budgetiert sind noch 3’900’000 (Einnahmen im Jahre 2020: 5’302’871.04). Wiederum erhalten die Landeskirchen im Rahmen der SV 17 Anteile an den Einnahmen des Kantons aus der Bundesteuer zur teilweisen „Abfederung“ dieser Steuerausfälle. Kirchenrätin Sandra Bätscher resümiert: «Die finanzielle Lage bleibt deshalb angespannt. Über alle drei Rechnungen rechnen wir mit einem leicht negativen Ergebnis von rund CHF -64’300.» GPK-Mitglied Dieter Hofer sieht den Voranschlag als wichtiges Steuerungselement der Synode und schätz die hohe Transparenz. Die Synodalen genehmigten den Voranschlag 2021 einstimmig.

Auch im Finanzplan 2022-2024 zeigt sich: Das Defizit in Rechnung 2 steigt aufgrund des sinkenden Kantonsbeitrags und der ansteigenden Personalkosten stetig an. «Hier zeigt der Finanzplan deutlich, dass der Subventionierungssatz von 46% für die Pfarrlöhne auf Dauer nicht beibehalten werden kann», sagte Sandra Bätscher. Die Anpassung der Finanzströme, so wie sie in der neuen Finanzordnung vorgesehen sind, die kommenden Jahr von der Synode behandelt werden sollen, seien notwendig. Des Weiteren sehe man ab 2021 auch eine Abnahme des Steuerertrags bei den Kirchensteuern der juristischen Personen wegen der Steuervorlage 17 (SV17) und Corona. Dies habe vor allem Auswirkungen in den Jahren 2023 und 2024. Zum ersten Mal komme es deshalb auch in der Rechnung 3 zu einem Defizit. «Dieses ist aber aus Sicht des Kirchenrats vertretbar, da das Eigenkapital ausreichend ist und auch die Prognosen für die Steuerentwicklung ab 2025 positiver sind», ist Sandra Bätscher überzeugt. Peter Gröflin, Präsident der GPK, schätzt den Finanzplan und die getroffenen Annahmen als realistisch und nachvollziehbar ein. Der Finanzplan 2022-2024 wurde in der Folge von den Synodalen einstimmig zur Kenntnis genommen.

Die Synodalen genehmigten zudem den Finanzausgleich 2021, den Kollektenrahmenplan 2021 sowie den Beitrag der Kirchgemeinden an die Kosten des Kirchenboten für die Jahre 2021-2023.

Herbstsynode 2020 KR und Synodevorstand

Weit mehr als nur Finanzen…
Obwohl diese Synode aufgrund der aktuellen Situation vor allem die dringendsten Finanzgeschäfte behandelte, berichteten diverse Mitglieder des Kirchenrats kurz zu diversen weiteren Themen, die aktuell beschäftigen. So u.a. zu Corona und Kirche, zur geplanten Fusion der beiden kirchlichen Werke HEKS und Brot für alle und zur Seelsorge in den Alters- und Pflegeheimen. Für Christoph Herrmann war es die erste Synode in der Funktion als Kirchenratspräsident: «Es ist sicher eine denkwürdige Synode in diesem Rahmen.» Er berichtete zu den Arbeiten an der kirchlichen Gesetzessammlung: «Nach dem überwältigenden Mehr zur neuen Kirchenverfassung am 27. September 2020 konnten in den vergangenen Wochen nun auch die Vernehmlassungsantworten in die neue Kirchenordnung und die neue Finanzordnung einfliessen. Gerne hätten wir heute die Totalrevision der Kirchenordnung in Erster Lesung behandelt. Es ist aber nicht opportun so ein gewichtiges Werk unter diesen Umständen zu diskutieren. Die Kirchenordnung hat es verdient und das Kirchenleben braucht es auch, dass tiefgehend und gründlich diskutiert werden kann.»

Ein Kreis schliesst sich: Verabschiedung und Würdigung
«Nun kommen wir zum letzten Traktandum der letzten Synode dieser Amtsperiode», sagte Andrea Heger zum Abschluss. «Ein Kreis schliesst sich. Wir alle haben mit unseren verschiedenen Gaben einen Beitrag für unsere Kirche geleistet. Es war eine spannende und lehrreiche Zeit, viel wurde diskutiert und um Lösungen gerungen.» Im Anschluss verdankte der Synodevorstand das Wirken von 20 Synodalen, die während ein paar Jahren oder sogar über Jahrzehnte in der Synode aktiv waren. Auf sagenhafte 36 Amtsjahre als Synodaler brachte es Pfarrer Hans Bollinger, Kirchgemeinde Ziefen-Lupsingen-Arboldswil. Auch das 12-jähirge Wirken von Elisabeth Wenk-Mattmüller als Kirchensekretärin würdigten die Synodalen mit einem warmen Applaus. Durch die Absage der Frühjahrssynode konnte ihre offizielle Verabschiedung nicht bereits im Juni stattfinden. Statt eines Abschiedsapéros erhielten die Synodalen «Pommerettli» (Titterter Hochstamm-Schnitzpralinen) mit auf den Weg. «Mögen Sie an die Früchte des gemeinsamen Wirkens erinnern.» 

Die Beschlüsse in Kürze:
.//.         Protokoll der Herbstsynode vom 21./22. November 2019: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//.         Jahresbericht 2019 – Amtsbericht des Kirchenrats: einstimmig genehmigt .//.         Rechnung 2019: einstimmig genehmigt
.//.         Teilrevision Personaldekret des Kantons Basel-Landschaft: Beibehaltung des bisherigen Lohnsystems: einstimmt genehmigt
.//.         Rückzug des Antrags zum Ausfall der kantonalkirchlichen Kollekten: einstimmig zur Kenntnis genommen
.//.         Beitrag der Kirchgemeinden an die Kosten des Kirchenboten 2021-2023: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//.         Voranschlag 2021 (Budget): einstimmig genehmigt
.//.         Finanzausgleich 2021: einstimmig genehmigt
.//.         Finanzplan 2022-2024: einstimmig zur Kenntnis genommen
.//.         Kollektenrahmenplan 2021: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//.         Wahlen:
- Mitglied der Geschäftsprüfungskommission der Synode: Gabriela Nagler-Brunner, einstimmig gewählt
- Synodalprediger ausserordentliche Synode vom 24. März 2021: Pfr. Christian Bühler, einstimmig gewählt
- Stellvertretung Synodalprediger ausserordentliche Synode vom 24. März 2021: Pfr. Frank Lorenz, einstimmig gewählt
- Synodalpredigerin Frühjahrssynode vom 16. Juni 2021: Pfrn. Jenny May Jenni-Neuburger, einstimmig gewählt
- Stellvertretung Synodalpredigerin Frühjahrssynode vom 16. Juni 2021: Pfr. Andreas Stooss, einstimmig gewählt

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