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Herbstsynode: Erste Fusion von zwei Kirchgemeinden im Oberbaselbiet beschlossen

22.11.2023

Am Dienstag, 21. November 2023, tagte die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft, für ihre Herbstsitzung in Liestal.

Herbstsynode 2023

Erstmalig in der Geschichte der ERK BL hatten die Synodalen über eine Fusion von zwei Kirchgemeinden abzustimmen. Ab 1.1.2025 gibt es im Oberbaselbiet die neue Kirchgemeinde Sissach-Wintersingen – entstanden aus der Kirchgemeinde Sissach-Böckten-Diepflingen-Itingen-Thürnen und der Kirchgemeinde Wintersingen-Nusshof. Der Beschluss zur Fusion war einstimmig. Ebenfalls einstimmig wählten die Synodalen ein neues Co-Präsidium und ein Vizepräsidium der Synode per 1.1.2024. Isabell Vögtli, Kirchgemeinde Diegten-Eptingen, und Dieter Hofer, Kirchgemeinde Muttenz, übernehmen gemeinsam das Präsidium von Andrea Heger, die nach sieben Jahren als Synodepräsidentin verabschiedet wurde; Marc Siegrist, Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg, wird neuer Vizepräsident. Die Synodalen widmeten sich zudem den traditionellen Finanzgeschäften. So wurden u.a. das Budget 2024, der Finanzausgleich 2024 und der Finanzplan 2025-2027 einstimmig genehmigt. Weitere Wahlgeschäfte und diverse Berichte rundeten die Herbstsynode ab.

Im Anschluss an den Gottesdienst, der traditionell vor den Synodetagungen stattfindet und von Pfarrer Andreas Stooss gestaltet wurde, eröffnete Synodepräsidentin Andrea Heger ihre letzte Synodesitzung. Nach über zehn Jahren in der Synode, davon drei als Vizepräsidentin und sieben als Präsidentin, tritt sie auf Ende Jahr zurück.

Fusion von zwei Kirchgemeinden
Erstmalig hatte die Synode eine Fusion von zwei Kirchgemeinden zu genehmigen. Kirchenrat Peter Brodbeck führte in das Geschäft ein und bezog sich auch auf die eben erst gescheiterte Gemeindefusion auf politischer Ebene: «Die Fusion der politischen Gemeinden Arisdorf und Hersberg ist wegen sechs Stimmen gescheitert, bei uns ist das etwas anders. Die beiden Kirchgemeinden Sissach und Wintersingen sind mutig vorangegangen und die Mitglieder beider Kirchgemeinden haben die erste Fusion beschlossen.» Nachdem es in den Kirchgemeinden zu keinem Referendum kam, prüfte und genehmigte der Kirchenrat in der Folge die beschlossene Fusionsvereinbarung an seiner Sitzung vom 11. September 2023 und stellte Antrag auf Genehmigung an die Synode. Der Synodale Martin Vecchi empfahl im Namen der Geschäftsprüfungskommission Zustimmung zum Antrag des Kirchenrats: «Diese erste Fusion hat Modellcharakter für die ERK BL, weitere Fusionen sind möglich und wohl auch .» Die Synodalen genehmigten in der Folge ohne Gegenstimme bei einer Enthaltung die Fusion der Kirchgemeinden Sissach und Wintersingen mit Wirksamkeit per 01.01.2025.

Budget 2024 und Finanzplan: Stabile finanzielle Verhältnisse
Kirchenrätin Sandra Bätscher, Departement Finanzen und Wirtschaft, erläuterte das Budget 2024. Die Kosten seien eng an die wirklichen Verhältnisse angepasst. Der Kantonsbeitrag stagniere, dies aber wohl nur, weil die Teuerung die Abnahme der Mitglieder gerade zu kompensieren vermag. Das Budget 2024 rechnet mit einem Überschuss von CHF 130’745.-. Deshalb sei es auch weiterhin möglich, Projekte zu unterstützen. So wird beispielsweise das Projekt «Flucht & Ankommen» in Zusammenarbeit mit dem HEKS auch 2024 weitergeführt. «Unsere Arbeit soll dort geleistet werden, wo sie etwas bewirkt», so Sandra Bätscher. Die Finanzprüfungskommission FPK empfahl das Budget 2024 zur Annahme und so wurde dieses einstimmig genehmigt. Auch der Finanzausgleich 2024 wurde einstimmig angenommen. 

Im Finanzplan sind die Auswirkungen der Neuerungen bei den Finanzflüssen in den Jahren 2025 bis 2027 aufgezeigt und die anvisierte Stabilisierung der Finanzen ersichtlich. Obwohl einige finanzielle Entwicklungen relativ schwer abschätzbar seien, insbesondere auch Steuererträge, zeigt der Finanzplan bis ins Jahr 2027 eine stabile und ausgeglichene Entwicklung. Ein mögliches Defizit aufgrund von rückläufigen Steuern könnte durch Rücklagen ausgeglichen werden. Beschlossene Projekte können weitergeführt werden. Der Kirchenrat ist sich bewusst, dass weiterhin kostenbewusst gearbeitet werden muss. Er will die vorhandenen Mittel gezielt zur Umsetzung der Legislaturziele einsetzen, so gibt es beispielsweise ab 2024 eine Diakoniestelle und ab 2025 sind für die «Seelsorge im Alter» zwei Stellen vorgesehen. Der Finanzplan für die Jahre 2025 - 2027 wurde von der Synode einstimmig zur Kenntnis genommen.
Neu wird zum Finanzplan auch der Beitrag der Kirchgemeinden an die Verwaltungsrechnung durch die Synode genehmigt. Die FPK empfahl der Synode, die Beiträge an die Verwaltungsrechnung für das Jahr 2025 bei CHF 2 Mio. zu belassen. Die FPK würde sich dieser Thematik im nächsten Jahr nochmals annehmen und die Entwicklung des Eigenkapitals weiter beobachten. Die Synode stimmte dem Antrag des Kirchenrats und der FPK zu und genehmigte den Betrag von CHF 2 Mio. für das Jahr 2025 mit 51 Ja-Stimmen bei einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen.

Budget 2024 und Finanzplan

Wahl in den Synodevorstand und Verabschiedung von Synodepräsidentin Andrea Heger
In der Frühjahrssynode im Juni 2023 hatte Andrea Heger nach sieben Jahren als Synodepräsidentin ihren Rücktritt auf Ende Jahr angekündigt. Die Findungskommission schlug als Nachfolge Isabell Vögtli, Kirchgemeinde Diegten-Eptingen, und Dieter Hofer, Kirchgemeinde Muttenz, als Co-Präsidium vor. Für das vakante Vizepräsidium stellte sich Marc Siegrist, Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg, zur Wahl. Alle Kandidierenden wurden einstimmig gewählt und treten ihr Amt per 1. Januar 2024 bis zum Ende der Amtsperiode am 31. Dezember 2024 an. Nach weiteren Wahlgeschäften legten die Synodalen das Thema «Kirche und Politik» für die Fokussynode 2024 fest. Diverse Berichte aus dem Kirchenrat rundeten die Synodetagung ab.

Neues Präsisium und Vizepräsidium

Mitglieder des aktuellen und neuen Synodevorstands (vlnr): Karl Bolli, Schreiber; Marc Siegrist, neuer Vizepräsident; Isabell Vögtli, neue Co-Präsidentin; Andrea Heger, Synodepräsidentin bis 31.12.2023; Dieter Hofer, neuer Co-Präsident.

Nach den Geschäften wurde Synodepräsidentin Andrea Heger verabschiedet. Karl Bolli, Synodeschreiber, würdigte ihre wertvolle und ausdauernde Arbeit für die Synode und die gesamte Baselbieter Kirche: «Die sorgfältige Vorbereitung und die Detailtreue sind deine Markenzeichen als Präsidentin. Unter deiner Leitung erlebten wir eine wunderbare Gesprächs- und Diskussionskultur, geprägt von demokratischem Grundverständnis.» Für den Kirchenrat sprach Vizepräsidentin Cornelia Hof: «Es waren wohl mit die anspruchsvollsten und herausforderndsten Jahre in unserer Landeskirche. Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus der Visitation hat uns allen viel abverlangt, ganz besonders dir. Doch schlussendlich liegen eine neue Verfassung, Gesetze und Verordnungen vor. In all den Verhandlungen hast du stets den klaren Kopf behalten, besonnen und in deiner dir eigenen, ruhigen Art hast du durch die Geschäfte geführt.» Die Synodalen verabschiedeten Andrea Heger mit stehender Ovation.

Verabschiedung der Synodepräsitentin Andrea Heger

Karl Bolli, Synodeschreiber, mit der zurücktretenden Synodepräsidentin, Andrea Heger, welche die Synode mit Umsicht durch für die ERK BL herausfordernde Jahre geleitet hatte.

Die Beschlüsse in Kürze:
.//. Fusion der Kirchgemeinden Sissach und Wintersingen mit Wirksamkeit per 01.01.2025: einstimmig genehmigt, bei einer Enthaltung
.//. Protokoll der Synode vom 14. Juni 2023: mit einer Nein-Stimme und mit einer Enthaltung genehmigt.
.//. Protokoll der Fokussynode vom 12. September 2023: einstimmig genehmigt, bei drei Enthaltungen.
.//. Budget 2024: einstimmig genehmigt.
.//. Finanzausgleich 2024: einstimmig genehmigt.
.//. Finanzplan 2025-2027: einstimmig zur Kenntnis genommen, bei einer Enthaltung.
Beitrag der Kirchgemeinden an die Verwaltungsrechnung 2025: mit einer Nein-Stimme und mit drei Enthaltungen genehmigt.
.//. Kollektenrahmenplan 2024: mit zwei Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen genehmigt.
.//. Inkraftsetzung der Personal- und Besoldungsordnung vom 14. Juni 2023 per 1.1.2024: einstimmig zur Kenntnis genommen.
.//. Aufhebung des Medienkonzepts der Synode vom 16. November 1989/26. Oktober 2000 (KGS 13.1.) mit sofortiger Wirkung: einstimmig genehmigt, bei einer Enthaltung.
.//. Thema Fokussynode 2024: «Kirche und Politik» einstimmig genehmigt.

.//. Wahlen:
- Präsidium Synodevorstand für die verbleibende Amtsperiode bis 31. Dezember 2024: Isabelle Vögtli, Kirchgemeinde Diegten-Eptingen, und Dieter Hofer, Kirchgemeinde Muttenz, als Co-Präsidium der Synode – mit Amtsantritt per 1. Januar 2024, einstimmig gewählt.
- Vizepräsidium Synodevorstand für die verbleibende Amtsperiode bis 31. Dezember 2024: Marc Siegrist, Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg, mit Amtsantritt per 1. Januar 2024, einstimmig gewählt
- Beauftragte der Ombudsstelle ab 1. März 2024 für die verbleibende Amtsperiode bis 30. Juni 2025: Dr. Brigitte Rebsamen-Albisser, einstimmig gewählt.
- Stellvertretung Beauftragter der Ombudsstelle ab 1. März 2024 bis 30. Juni 2024: Peter Affolter, einstimmig gewählt.
- Synodalprediger für die Frühjahrssynode vom 5. Juni 2024: Pfr. Lysander Jacobi, einstimmig gewählt.
- Stellvertretung Synodalprediger für die Frühjahrssynode vom 5. Juni 2024: Pfrn. Judith Borter, einstimmig gewählt.

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