18.06.2019
Das Basler Münster feiert 2019 sein 1000-jähriges Bestehen.
2019 feiert die Stadt Basel das 1000-Jahr-Jubiläum
ihres Münsters: Im Herbst 1019 wurde das Basler Münster in Gegenwart von Kaiser
Heinrich II. geweiht. Seither hat es durch mehrfache Um- und Ausbauten sein
Gesicht zwar verändert. Es ist und bleibt aber das Symbol nicht nur für das
geistliche, sondern auch für das geistige, das humanistische Basel.
Dass auf
dem Münsterhügel vor 1000 Jahren eine Kirche zu stehen kam, war damals nichts
Neues. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts wurde dort bereits eine karolingische
Kathedrale erbaut, nach der Jahrtausendwende ein frühromanischer Neubau
errichtet. Der grosse Förderer des Baus war aber Kaiser Heinrich II.
(973–1024), der letzte ottonische Kaiser, und seine Frau, Kaiserin Kunigunde
von Luxemburg.
Heinrichsmünster
Kaiser Heinrich II. stiftete nicht nur das Münster, sondern auch die
Goldene Altartafel, das Heinrichskreuz und die Heinrichsglocke. Am 11. Oktober
1019 weihte Bischof Adalbero II. das Münster in Anwesenheit des Kaisers.
Freilich sah das vom Kaiser gestiftete «Heinrichsmünster» im 11. Jahrhundert
anders aus als das heutige Basler Münster.
Das Erdbeben von Basel
1356 erschütterte ein starkes Erdbeben die Stadt Basel. Auch das Münster wurde
stark in Mitleidenschaft gezogen. Innert weniger Jahre wurde das Münster in
gotischen Bauformen für die Liturgie wieder nutzbar gemacht. Die Weihe des
Hochaltars fand bereits 1363 statt. Die Gewölbe der Vierung, und des Langhauses
konnten bis 1420 geschlossen werden. 1414 bis 1500 bauten die Münsterbaumeister
an den beiden Fassadentürmen, dem Georgs- und dem Martinsturm, so wie wir sie
heute kennen.
Umbrüche im Inneren
Kaum war der Münsterbau wieder errichtet, begannen die Umbrüche im Inneren der
Kirche: 1529 setzte in Basel die Reformation ein. Die Erneuerung der Kirche
brachte auch für das Münster grosse Veränderungen. Die Altäre und die
Skulpturen wurden aus dem Kirchenraum entfernt, viele Malereien übertüncht.
Geistiges
Zentrum von Basel
So wechselhaft die Geschichte des Münsters ist – so konstant war die Bedeutung
des Münsters für die Stadt Basel. 1431 bis 1449 fand im Münster das Konzil von
Basel statt: Für 18 Jahre war Basel das Zentrum der kirchlichen Welt. Nach
Beendigung des Konzils wurde als Folge im Münster 1460 die Universität Basel
gegründet, die älteste Universität der Schweiz und eine der ältesten der Welt.
Im Münster ist Erasmus von Rotterdam begraben. Der humanistische Gelehrte war
einer der Wegbereiter der Reformation. Er hat viele Jahre in Basel gelebt und
liess hier seine Schriften drucken.
Das Münster kann deshalb bis heute nicht nur als Symbol für die geistliche
Geschichte von Basel gelesen werden, sondern auch als Ausgangspunkt der
geistigen Entwicklung der Stadt, ja als eine der Geburtsstätten des
europäischen Humanismus.
Autor: Dr.
Matthias Zehnder, Präsident Verein 1000 Jahre Heinrichsmünster
(Gekürzter Artikel, vollständige Fassung auf www.1000jahrebaslermuenster.ch ).
Münsterjubiläum
2019 finden viele Veranstaltungen rund um die 1000-jährige Geschichte des
Basler Münsters statt. Mehr Infos unter: www.1000jahrebaslermuenster.ch/agenda
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