15.06.2023
Rückblick auf die Frühjahrssynode vom 14. Juni 2023 in Aesch.
Am Mittwoch, 14. Juni 2023 traf sich die Synode der
Evangelisch-reformierten Kirche Baselland (ERK BL) zu ihrer Frühjahrssitzung in
der Kirchgemeinde Aesch-Pfeffingen. Ein gewichtiges Geschäft war die zweite
Lesung der totalrevidierten Personal- und Besoldungsordnung. Diese wurde von
den Synodalen einstimmig genehmigt. Vorbehältlich eines fakultativen
Referendums soll dieses letzte Gesetzeswerk auf Ordnungsstufe per 1.1.2024 in
Kraft treten. Damit kommt, abgesehen von einigen Folgereglementen, das grosse
Projekt der kirchlichen Gesetzesrevision, welches die Kantonalkirche in den
letzten acht Jahren beschäftigt hatte, zu einem Ende. Die Aufmerksamkeit kann
vermehrt auf neue Projekte gerichtet werden. In diesem Zusammenhang bewilligten
die Synodalen einstimmig die Weiterführung der Stabsstelle Kirchen- und
Gemeindeentwicklung und grossmehrheitlich die Schaffung einer Diakoniestelle. Der
Jahresbericht 2022 und die Jahresrechnung 2022 wurden einstimmig genehmigt. Die
Jahresrechnung schloss dank einmaliger Effekte positiv ab. Verschiedene Wahlgeschäfte
und Berichte rundeten die Frühjahrssynode ab.
Die Frühjahrsynode begann mit einem von Pfarrer Ingo Koch
gestalteten Gottesdienst in der Reformierten Kirche Aesch. Er predigte zu Psalm
34 «Ich will den Herrn loben allezeit…». Dabei bringt der Psalm zum Ausdruck,
dass das Rühmen Gottes und die Freude über alles, was man erleben darf, ein
Ziel braucht, sonst verkommt es zum reinen Selbstzweck. «Unser Blick muss auf
die Menschen am Rande gerichtet sein. Sie sollen zu ihrem Recht kommen und
Freude erleben – einsame und verängstigte Menschen, Menschen auf der Flucht,
Menschen, die aufgrund von Klima-Veränderungen ihre Heimat verlieren. Es geht
um das Ausbreiten der Freude über unseren eigenen Horizont hinaus, vom
Baselbiet, der Schweiz und Europa in alle Welt. Und hoffentlich kommt dann
Freude zurück, als Echo und Bereicherung», sagte Ingo Koch.
Nach der offiziellen Eröffnung der Synodetagung durch Synodepräsidentin Andrea Heger überbrachten Eveline Sprecher, Gemeindepräsidentin von Aesch, sowie Urs David, Präsident der Kirchenpflege der Kirchgemeinde Aesch-Pfeffingen, Grussworte. Eveline Sprecher hob in ihrem Grusswort hervor, «dass der Gemeinde mit den Kirchen ein bewährtes Team zur Seite gestanden hätte, um bei der Aufnahme und Integration der Geflüchteten aus der Ukraine zu unterstützen». Eine Gruppe von Ukrainerinnen, die regelmässig die von der Kirchgemeinde angebotenen Deutschkurse besucht, war denn auch für die Mittagsverpflegung der Synodalen besorgt – ein Buffet mit allerlei ukrainischen Köstlichkeiten.
Die Frühjahrsynode begann mit einem von Pfarrer Ingo Koch gestalteten Gottesdienst in der Reformierten Kirche Aesch. Er predigte zu Psalm 34 «Ich will den Herrn loben allezeit…». Dabei bringt der Psalm zum Ausdruck, dass das Rühmen Gottes und die Freude über alles, was man erleben darf, ein Ziel braucht, sonst verkommt es zum reinen Selbstzweck. «Unser Blick muss auf die Menschen am Rande gerichtet sein. Sie sollen zu ihrem Recht kommen und Freude erleben – einsame und verängstigte Menschen, Menschen auf der Flucht, Menschen, die aufgrund von Klima-Veränderungen ihre Heimat verlieren. Es geht um das Ausbreiten der Freude über unseren eigenen Horizont hinaus, vom Baselbiet, der Schweiz und Europa in alle Welt. Und hoffentlich kommt dann Freude zurück, als Echo und Bereicherung», sagte Ingo Koch. Nach der offiziellen Eröffnung der Synodetagung durch Synodepräsidentin Andrea Heger überbrachten Eveline Sprecher, Gemeindepräsidentin von Aesch, sowie Urs David, Präsident der Kirchenpflege der Kirchgemeinde Aesch-Pfeffingen, Grussworte. Eveline Sprecher hob in ihrem Grusswort hervor, «dass der Gemeinde mit den Kirchen ein bewährtes Team zur Seite gestanden hätte, um bei der Aufnahme und Integration der Geflüchteten aus der Ukraine zu unterstützen». Eine Gruppe von Ukrainerinnen, die regelmässig die von der Kirchgemeinde angebotenen Deutschkurse besucht, war denn auch für die Mittagsverpflegung der Synodalen besorgt – ein Buffet mit allerlei ukrainischen Köstlichkeiten.
Jahresbericht
und Rechnung 2022
Kirchenratspräsident Christoph Herrmann freute sich, den
Jahresbericht vorzulegen. «Vor einem Jahr haben wir an der Frühjahrssynode
unsere Vision, Strategie und Legislaturziele vorgestellt und wurden ermuntert,
zu den zehn Visionsbotschaften Predigten zu gestalten. Nun haben wir aus
unseren Visionen digitale Kurzpredigten gemacht.» Mittels QR-Code können diese
direkt im Jahresbericht abgerufen werden. «Auch wenn das Jahr 2022 ein
besonderes Jahr war, geprägt von den Nachwehen von Corona und dem Krieg in der
Ukraine, so sind wir doch mit Gottvertrauen und Lebensmut unterwegs. Nahe bei
Gott und den Menschen zugewandt», ist Christoph Herrmann überzeugt. Daniel
Wüthrich, Vertreter der GPK, «hat mit Spannung in die kurzen Filme
reingeschaut. Der Jahresbericht kommt uns zwar sehr bekannt vor und doch ist
drinnen ein wenig Innovation da.» Die GPK sei gespannt, wie sich der
Jahresbericht weiterentwickeln werde.
Dieser wurde einstimmig zur Kenntnis
genommen.
Auch die Rechnung 2022 wurde nach einer kurzen Einführung durch
Kirchenrätin Sandra Bätscher und einem Votum von Dieter Hofer, Präsident der
Finanzprüfungskommission, einstimmig genehmigt. Die Jahresrechnung weist über
alle drei Rechnungen einen Überschuss von 636‘063.76 aus (budgetiert war ein
Verlust von 265’400.00 / Vorjahr Überschuss von 235‘262.36). «Die Rechnung
schliesst dank einmaliger Effekte besser als erwartet ab. Deshalb konnten auch grössere
nicht budgetierte Fondseinlagen vorgenommen werden. Das ist eine Vorsorge für
die Zukunft und wir haben mehr Spielraum, um auch neue Projekte zu unterstützen»,
sagte Kirchenrätin Sandra Bätscher.
Personal-
und Besoldungsordnung als letztes Regelwerk auf Ordnungsstufe verabschiedet
«Die
Entscheide und Änderungswünsche der a.o. Synode im März wurden in die Vorlage aufgenommen.
Zudem liegen auch die Entwürfe der Folgeerlasse vor, damit die Synodalen einen
konkreten Eindruck gewinnen, wie diese umgesetzt werden soll», sagte
Kirchenratspräsident Christoph Herrmann zur Einführung der zweiten Lesung der
totalrevidierten Personal- und Besoldungsordnung. Die GPK, vertreten durch Gaby
Nagler, empfahl die Personal- und Besoldungsordnung zur Annahme.
Synodepräsidentin Andrea Heger führte zügig durch die zweite Lesung. Einzig beim
Thema maximale Arbeitszeit der Pfarrpersonen (§37) gab es eine etwas längere
Diskussion, die sich um die Frage drehte, ob noch ein zusätzlicher Richtwert
für eine maximale Wochenarbeitszeit bei den Pfarrpersonen eingefügt werden soll,
wie das von einer Gruppe von Synodalen beantragt wurde. Die Mehrheit der
Votanten und der Kirchenrat sprachen sich dagegen aus. Der Antrag wurde zurückgezogen,
da vorgesehen ist, im Reglement zur Arbeitszeit das Thema etwas ausführlicher
zu erläutern. Die Synodalen genehmigten und verabschiedeten die totalrevidierte
Personal- und Besoldungsordnung danach einstimmig. «Wir haben noch einmal etwas
Riesiges geschafft», zeigte sich Andrea Heger erfreut. Vorbehältlich eines
fakultativen Referendums soll dieses letzte Gesetzeswerk auf Ordnungsstufe per
1.1.2024 in Kraft treten.
Innovation,
Beratung und aktuelle Herausforderungen
Das grosse
Projekt Totalrevision der gesetzlichen Grundlagen kommt bald zu einem Ende und
damit wird das Augenmerk vermehrt auf andere Projekte gelegt. Einstimmig
erfolgte die Wiederbewilligung der Stabsstelle Kirchen- und
Gemeindeentwicklung, die seit 2015 besteht. Sie hat grosse Arbeit bei der
Umsetzung der Visitation und der Gesetzesrevision geleistet. Ab 2024 soll sie
neu aufgestellt werden, kirchliche Innovation und die Beratung von
Kirchgemeinden werden noch wichtiger. Auch der Schaffung einer Diakoniestelle
stimmten die Synodalen grossmehrheitlich zu. «Die Stelle soll diakonisches
Handeln stärken und es in der Gesellschaft noch sichtbarer machen. In den
Kirchgemeinden wird sehr viel geleistet, aber es braucht eine Stelle für
Initiativen, die beraten kann, Ansprechpartnerin ist und Kirchgemeinden
unterstützt», ist Kirchenrätin Cornelia Hof überzeugt. Zudem sollen vermehrt
aktuelle gesellschaftliche Themen aufgenommen und die Zusammenarbeit mit
anderen Organisationen gefördert werden.
Postulat, Wahlen,
eine Rücktrittsankündigung, Berichte
Eine
in ein Postulat umgewandelte Motion «Freie Kirchgemeindewahl für
Ausserkantonale» von Laurent Perrin, Synodaler Oberwil-Therwil-Ettingen, wurde
einstimmig an den Kirchenrat überwiesen. Dieser wird das Anliegen prüfen und
dazu Bericht erstatten.
Gegen Ende der Tagung gab es noch eine Fülle an
Ergänzungs-, Neu- und Nachwahlen. So galt es beispielsweise, die im Geschäftsreglement
der Synode vorgesehene Findungskommission zu bestellen. Diese wird schon bald
ihre Arbeit aufnehmen müssen, denn Synodepräsidentin Andrea Heger kündigte in
der Einleitung zu diesem Wahlgeschäft ihren Rücktritt per Ende Jahr an.
Die Mitglieder des Kirchenrats berichteten zu diversen aktuellen Projekten und zukünftigen Vorhaben. Grosse Freude bei den Synodalen löste aber insbesondere der Bericht von Nicolas Gradwohl aus. Er ist Mitglied im neu gegründeten Jugendrat der ERK BL und gab einen lebendigen Einblick in dessen Arbeit und die Gründungsveranstaltung: «Wir sind da, wir geben uns Mühe, wir versuchen, etwas zu machen und den Jungen in unserer Kirche eine Stimme zu geben. Bitte macht alle Werbung für uns. Macht die Jugendlichen auf uns und unsere Events aufmerksam», bat er die Synodalen.
Die Synode-Beschlüsse in Kürze:
.//. Totalrevision Personal-
und Besoldungsordnung – Zweite Lesung: einstimmig genehmigt und verabschiedet.
Die Personal- und Besoldungsordnung unterliegt dem fakultativen Referendum. Die
Synode beauftragt den Kirchenrat mit der Publikation.
.//.
Protokoll der a.o. Synode vom 15. März
2023: einstimmig genehmigt (1 Enthaltung).
.//. Jahresbericht 2022 (Amtsbericht des
Kirchenrats): einstimmig zur Kenntnis genommen.
.//. Rechnung 2022: einstimmig genehmigt.
.//. Beitrag der Kirchgemeinden an die
Kosten für den Kirchenboten 2024-2026: grossmehrheitlich
genehmigt bei einer Nein-Stimme.
.//. Bewilligung
Stabsstelle Kirchen- und Gemeindeentwicklung 2024-2028: einstimmig genehmigt.
.//. Bewilligung Diakoniestelle
2024-2028: grossmehrheitlich genehmigt (49 Ja, 4 Nein,
4 Enthaltungen).
.//. Ausserkraftsetzung
mit sofortiger Wirkung des Erlass der Synode betreffend den Konfirmationstermin
vom 17. Juni 1993 (KGS 12.1.): einstimmig genehmigt.
.//. Tätigkeitsbericht
2022 der Ombudsstelle: einstimmig zur Kenntnis genommen.
.//. Motion «Freie
Kirchgemeindewahl für Ausserkantonale» von Laurent Perrin, Synodale
Oberwil-Therwil-Ettingen, wird als Postulat einstimmig (1 Enthaltung) an den
Kirchenrat überwiesen.
.//. Wahlen:
a) in die Findungskommission, per 1. Juli 2023 bis zum Ende der
Amtsperiode am 31. Dezember 2024, die folgenden fünf Synodalen wurden in globo,
einstimmig gewählt (2 Enthaltungen):
- Dekanat I: Paul Reimann
- Dekanat II: Christine Speiser-Hess
- Dekanat III: Myrta Weihrauch
- Dekanat IV: Laurent Perrin
- Synodevorstand: Karl Bolli
b) in die Rekurskommission, per 1. Juli 2023 bis zum Ende der
Amtsperiode am 30. Juni 2025:
- Regula Daniela Steinemann,
lic. iur., als Ersatzmitglied, einstimmig gewählt.
c) in die Geschäftsprüfungskommission, per 1. Juli 2023 bis zum
Ende der Amtsperiode am 31. Dezember 2024:
- Anneliese Loosli-Wagner, einstimmig
gewählt.
d) als Delegierte der Synode in die Amtspflege der Fachstelle
Unterricht, per 1. Juli 2023 bis zum Ende der Amtsperiode am 31. Dezember 2024:
- Ruth Heller-Salzmann,
einstimmig gewählt.
e) als Synodalprediger:
- Synodalprediger: Pfr. Andreas Stoos, Kirchgemeinde
Liestal-Seltisberg, einstimmig gewählt.
- Stv. Synodalprediger: Pfr. Lysander Jakobi, Kirchgemeinde
Bubendorf-Ramlinsburg, einstimmig gewählt.
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