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Karl-Barth-Jahr 2019

13.12.2018

Der 50. Todestag von Karl Barth sowie das 100-Jahr Jubiläum seiner ersten Römerbriefauslegung 1919 geben Anlass zu einem internationalen Karl-Barth-Jahr 2019 mit diversen Veranstaltungen der evangelischen Kirchen in der Schweiz und in Deutschland.

Karl Barth 1955

Karl Barth 1955 - Quelle: Karl Barth-Archiv (KBA_9062_013)

Professor, Prediger Provokateur
Karl Barth gilt weltweit als der bedeutendste evangelisch-reformierte Theologe des 20. Jahrhunderts und hat zeitlebens zahlreiche Schriften veröffentlicht. Die namhaftesten sind u.a. die «Römerbrief»-Kommentare (1919-1922) und sein zwar unvollendetes, jedoch 14 Bände umfassendes Hauptwerk Die Kirchliche Dogmatik (1932-1967). Er war keineswegs eine unumstrittene Persönlichkeit, sondern oft auch ein streitbarer Zeitgenosse, der sich in viele grosse kirchliche und gesellschaftliche Konflikte und Krisen einmischte. So äusserte er sich zum Beispiel mehrmals öffentlich gegen das deutsche nationalsozialistische Regime oder setzte sich schon früh für Arbeiter ein und beteiligte sich am Aufbau örtlicher Gewerkschaften in Safenwil, seiner ersten Kirchgemeinde. Er führte während vieler Jahre eine Dreiecks-Beziehung mit seiner Frau Nelly und seiner Assistentin und Weggefährtin Charlotte von Kirschbaum, was ihm immer wieder scharfe Kritik seitens der Politik sowie des Klerus einbrachte.  

Die Römerbrief-Kommentare
Ausgehend vom praktischen Problem der Predigt, empfand Barth immer stärker die Unzulänglichkeit seiner theologischen Ausbildung. Er fragte sich, was er den Menschen überhaupt Hilfreiches zu sagen habe. 1916 begann er deshalb, den Römerbrief des Paulus neu zu lesen und für sich zu kommentieren. Als die Kommentare 1919 veröffentlicht wurden, fanden sie ein grosses Echo. Damit wurde der Schweizer Dorfpfarrer Karl Barth weithin bekannt und wurde 1921 ohne weitere akademische Voraussetzungen als Honorarprofessor nach Göttingen berufen. Die Römerbrief-Kommentare gelten als neuer Aufbruch einer dialektischen „Wort-Gottes“-Theologie.

Karl-Barth-Preis
Seit 1986 vergibt die Union Evangelischer Kirchen (UEK) alle zwei Jahre den Karl-Barth-Preis für ein herausragendes theologisch-wissenschaftliches Werk. Dieser wurde dieses Jahr zur Eröffnung des Karl-Barth-Jahres 2019 sowie der Ausstellung «Karl Barth – Professor, Prediger, Provokateur» am 10. Dezember 2018 in Basel verliehen. Er ging an den Basler Juristen Bernhard Christ. Damit wurde Christs exemplarisches Wirken in Politik und Gesellschaft sowie in Kirche und Theologie gewürdigt. «Von zentraler Bedeutung für Bernhard Christs ehrenamtliche Arbeit in der Kirche ist die Überzeugung, dass sich Kirche und Theologie immer wieder neu mit dem in der Bibel bezeugten Wort Gottes konfrontieren müssen. Dazu ist eine Theologie vonnöten, die mit der biblischen und reformatorischen Tradition verbunden ist», heisst es in der Begründung der Jury. Nach der Überzeugung von Christ sei dazu die Theologie von Karl Barth besonders geeignet. Nach Kurt Marti im Jahr 2002 ist Bernhard Christ der erste Schweizer, der diesen Preis entgegennehmen durfte.

Weitere Informationen und viele Veranstaltungen zum Karl-Barth-Jahr finden Sie auf folgenden Internet-Seiten:

Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Barth
https://www.ref.ch/news/schweizer-jurist-gewinnt-karl-barth-preis/

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