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Herbstsynode: «Auch in Zukunft in die Gesellschaft hineinwirken»

25.11.2022

Ergebnisse der Herbstsynode vom Donnerstag, 24. November 2022.

Am Donnerstag, 24. November 2022, tagte die Synode, das Parlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Basel-Landschaft, für ihre Herbstsitzung in Liestal. Die Synodalen widmeten sich insbesondere diversen Finanzgeschäften. So wurden u.a. das Budget 2023, der Finanzausgleich 2023 und der Finanzplan 2024-2026 einstimmig genehmigt. Dank umsichtigen Kostenmanagement können auch in Zukunft neue Projekte lanciert werden, die in die Gesellschaft hineinwirken. Dazu gehört das Joint-Venture-Projekt, welches eine Zusammenarbeit mit der Evangelischen Stadtmission Basel im Bereich der Migrationskirchen vorsieht. Auch dieses sowie die weiteren Geschäfte wurden jeweils einstimmig genehmigt. Die Synode wählte zudem Andreas Häberli als neuen Vizepräsidenten des Synodevorstands. Er tritt damit per 1. Januar 2023 die Nachfolge von Hanspeter Thommen an, der auf rund 30 Jahre verdienstvolle Arbeit in kirchlichen Gremien der ERK BL zurückblicken kann. Weitere Wahlgeschäfte und diverse Berichte rundeten die Herbstsynode ab.

Herbstsynode 2022

Gemeinsam die Last tragen
Jede Synode wird mit einem Gottesdienst eröffnet. Pfarrer Frank Lorenz von der Offenen Kirche Elisabethen in Basel predigte zu 4. Mose 11. In dieser Geschichte überträgt Gott einen Teil des Geistes von Mose auf 70 Älteste, damit sie ihm helfen, die Last des Volkes zu tragen. Auch die Synodalen tragen gemeinsam die «Last» der Kirche. Sie übernehmen Verantwortung in ihren Kirchgemeinden und auf kantonaler Ebene, setzen Schwerpunkte, tragen Sorge zu Freiwilligen und Mitarbeitenden. «Der kreative, wesentliche, sorgende, feurige und zarte Geist ist eine Kraft, die hilft zu tragen und zu führen. Auch in Zeiten, wenn wir wie das Volk, das mit Mose aus Ägypten auszog, durch die Wüste und schwierige Zeiten gehen müssen», ist Frank Lorenz überzeugt. Gestärkt durch den Zuspruch eröffnete Synodepräsidentin Andrea Heger im Anschluss die Herbstsitzung.

Frank Lorenz OKE

Pfarrer Frank Lorenz gestaltete den Synodegottesdienst in der Stadtkirche Liestal.

Den Menschen zu Gute: Migrationskirchen vernetzen – Integration fördern
Wie in der Herbstsynode üblich waren insbesondere Finanzthemen zu behandeln. Als erstes Geschäft verabschiedeten die Synodalen den Kollektenrahmenplan. Jedes Jahr werden 14 gemeinsame kantonalkirchliche Kollekten zugunsten von unterschiedlichen Hilfswerken und Institutionen in den Kirchgemeinden erhoben. Insgesamt können durch diese Kollekten mehr als CHF 100'000.- Franken pro Jahr gespendet werden. Im Anschluss leitete Kirchenratspräsident Christoph Herrmann in das Geschäft über ein geplantes Joint-Venture-Projekt mit der Evangelischen Stadtmission Basel (ESM BS) im Bereich der Migrationskirchen ein: «Kirchen spielen eine wichtige Rolle in der Zivilgesellschaft und verfügen über eine grosse Integrationskraft. Die Zusammenarbeit mit Migrationskirchen ist heute selbstverständlicher Bestandteil des kirchlichen Lebens.» So soll die Zusammenarbeit in den kommenden drei Jahren ausgebaut werden.

Zu rund einem Fünftel der 80 Migrationskirchen konnten in den vergangenen 20 Jahren regelmässige Beziehungen im Rahmen des Netzwerks Forum Migration – eins in Christus (FMEC) aufgebaut werden. Die ERK BL und die Evangelische Stadtmission wollen das Netzwerk FMEC 2023 – 2025 im Rahmen des Joint Venture weiterentwickeln. So sollen Migrationskirchen in ihrer Funktion als Caring Communities gestärkt werden. «Wir leben in einem Grenzgebiet und viele Menschen in unserer Region haben einen Migrationshintergrund. Als grösste Landeskirche in der Region trägt die ERK BL eine besondere Verantwortung, in die Zivilgesellschaft hineinzuwirken und zu investieren», ist Kirchenrat Niggi Ullrich, zuständig für das Departement weltweite Kirche und Ökumene, überzeugt.

Das Joint Venture mit der Evangelischen Stadtmission Basel entspricht auch der Strategie und den Legislaturzielen des Kirchenrats. Daniel Wüthrich von der Geschäftsprüfungskommission GPK sagte: «Man spürt das Feuer für dieses Projekt.» Und stufte es als innovatives Projekt ein, weil man damit neue Wege gehe. Auch diverse Synodale äusserten sich positiv zur geplanten Zusammenarbeit. Das Projekt und die damit verbundenen Kosten von rund CHF 130'000.- in den Jahren 2023-2025 wurden von den Synodalen einstimmig genehmigt.

Budget 2023 und Finanzplan: Stabile finanzielle Verhältnisse
Die Unterstützung neuer Projekte wie das obengenannte Joint Venture sind auch dank des umsichtigen Kostenmanagements möglich. Kirchenrätin Sandra Bätscher, Departement Finanzen und Wirtschaft, erläuterte das Budget 2023. Die Kosten seien eng an die wirklichen Verhältnisse angepasst. Der Kantonsbeitrag stagniere, dies aber wohl nur, weil die Teuerung die Abnahme der Mitglieder gerade zu kompensieren vermag. Erfreulicherweise darf bei den Kirchensteuern der juristischen Personen (KiStjP) gegenüber dem Vorjahresbudget mit einer leichten Zunahme gerechnet werden. Das Budget 2023 rechnet mit einem Überschuss von CHF 193'200.-. Deshalb sei es auch möglich, diverse neue Projekte anzugehen und Anliegen aus der Visitation aufzunehmen. «Wir investieren in Menschen, damit sie mit ihrer Arbeit etwas bewirken können», so Sandra Bätscher.
Die Finanzprüfungskommission FPK empfahl das Budget 2023 zur Annahme und so wurde dieses einstimmig genehmigt.
Keine fünf Minuten später war auch der Finanzausgleich 2023 einstimmig angenommen.

Im Finanzplan sind die Auswirkungen der Neuerungen bei den Finanzflüssen in den Jahren 2025 und 2026 aufgezeigt und die anvisierte Stabilisierung der Finanzen ersichtlich. Obwohl einige finanzielle Entwicklungen, insbesondere auch Steuererträge, relativ schwer abschätzbar seien, zeigt der Finanzplan eine stabile und ausgeglichene Entwicklung. Ein mögliches Defizit im Jahr 2026 aufgrund von rückläufigen Steuern könne durch Rücklagen ausgeglichen werden. Projekte können weitergeführt werden. Der Finanzplan für die Jahre 2024 - 2026 wurde von der Synode zur Kenntnis genommen.

Budget 2023

Kirchenrätin Sandra Bätscher erläutert das Budget 2023.

Wahl in den Synodevorstand
Nachdem die Finanzgeschäfte durch waren, genehmigten die Synodalen mit einer Anpassung den Anhang zur GPK und zur FPK des Geschäftsreglements der Synode. In diesem Anhang sind die Zuständigkeiten und Befugnisse der GPK und der FPK genau gegeneinander abgegrenzt. Auch das Reglement Regionale Zusammenarbeit und Fusion wurde einstimmig beschlossen.

Per Ende Jahr kommt es s zu einem Wechsel im Synodevorstand. Hanspeter Thommen, Vizepräsident des Synodevorstands tritt per 31.12.2022 aus der Synode zurück. Synodepräsidentin Andrea Heger würdigte seine wertvolle und ausdauernde Arbeit für die Synode und die gesamte Baselbieter Kirche. Hanspeter Thommen war nicht nur seit 2011 in der Synode, sondern von 1993-2016 auch in der Kirchenpflege aktiv. Die Synodalen wählten Andreas Häberli, Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch, als neuen Vizepräsidenten des Synodevorstands. Die Synodalen wählten zudem Dr. Brigitte Rebsamen-Albisser als Stellvertretung des Beauftragten der Ombudsstelle für die verbleibende Amtsperiode bis 30. Juni 2025. Die Synodalen legten danach das Thema «Kirchenberufe im Wandel» für die Fokussynode 2023 fest. Weitere Wahlgeschäfte und diverse Berichte aus dem Kirchenrat zu den Themen Seelsorge im Alter, Jugendkirchentag, Kooperation mit der Geschäftsstelle BL/BS des HEKS im Bereich Flüchtlingsarbeit, Vernehmlassung Personal- und Besoldungsordnung und Evangelische Kirche Schweiz rundeten die Synodetagung ab.

Verabschiedung Hanspetzer Thommen

vlnr: Synodepräsidentin Andrea Heger und Karl Bolli, Schreiber, verabschieden Hanspeter Thommen, Vizepräsident der Synode, nach langjähriger, kirchlicher Arbeit.

Wahl Andreas Häberli

Andreas Häberli, Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch, wird einstimmig zum neuen Vizepräsidenten des Synodevorstands gewählt. Er tritt sein Amt per 1.1.2023 an.

 

Die Beschlüsse in Kürze:
.//. Joint Venture Evangelische Stadtmission Basel (ESM BS) und ERK BL: «Migrationskirchen vernetzen – Integration fördern»: einstimmig genehmigt.
- Der Kirchenrat wird mit dem Abschluss einer Zusammenarbeitsvereinbarung für die Probephase von 2023-2025 beauftragt: einstimmig genehmigt.
- Finanzmittel von CHF 42'500.- p.a.: einstimmig genehmigt
.//. Protokoll der Synode vom 15. Juni 2022: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//. Budget 2023: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//. Finanzausgleich 2023: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//. Finanzplan 2024-2026: einstimmig zur Kenntnis genommen
.//. Kollektenrahmenplan 2023: mit einer Änderung einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//. Reglement regionale Zusammenarbeit und Fusion: einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//. Anhang I zum Geschäftsreglement Synode: Geschäftsprüfungskommission (GPK) und Finanzprüfungskommission (FPK): mit einer Anpassung in §6 einstimmig genehmigt
.//. Bericht Fokussynode vom 20. September 2022: einstimmig zur Kenntnis genommen bei einer Enthaltung
.//. Thema Fokussynode 2023: «Kirchenberufe im Wandel» einstimmig genehmigt bei einer Enthaltung
.//. Wahlen:
- Vizepräsidium Synodevorstand für die verbleibende Amtsperiode bis 31. Dezember 2024: Andreas Häberli, Kirchgemeinde Allschwil-Schönenbuch, einstimmig bei 6 Enthaltungen gewählt
- Stellvertretung Beauftragte der Ombudsstelle für die verbleibende Amtsperiode bis 30. Juni 2025: Brigitte Rebsamen-Albisser, einstimmig bei einer Enthaltung gewählt
- Synodalprediger für die a.o. Synode vom 15. März 2023: Pfr. Hanspeter Plattner, einstimmig gewählt
- Stellvertretung Synodalprediger für die a.o. Synode vom 15. März 2023: Pfr. Andreas Stooss, einstimmig gewählt
- Synodalprediger für die Frühjahrssynode vom 14. Juni 2023: Pfr. Ingo Koch, einstimmig gewählt
- Stellvertretung Synodalprediger für die Frühjahrssynode vom 14. Juni 2023: Pfr. Andreas Stooss, einstimmig gewählt

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