Neue Kirchenordnung zuhanden einer 2. Lesung einstimmig verabschiedet – Projektkredit in der Höhe von 320'000.-- für Jugendarbeit bewilligt

Am Mittwoch, 16. Juni 2021 traf sich die Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Baselland (ERK BL) zu ihrer regulären Frühjahrssitzung im Kirchgemeindehaus in Pratteln. Zu Beginn wurden die sieben Mitglieder des Kirchenrats für die neue Amtsperiode ab 1. Juli 2021 vom Synodevorstand angelobt. Weitaus am meisten Zeit nahm die Fortsetzung der im März begonnenen ersten Lesung der totalrevidierten Kirchenordnung ein. Diese wurde nach längerer Diskussion zuhanden einer zweiten Lesung verabschiedet. Der Jahresbericht 2020 und die Jahresrechnung 2020 wurden einstimmig genehmigt. Die Jahresrechnung schloss dank einmaliger Effekte positiv ab und erlaubt Einlagen in den Härtefonds und den Fonds Zusammenarbeit. Des Weiteren beschlossen die Synodalen einstimmig einen Projektkredit für neue Impulse in der Jugendarbeit für die Jahre 2021-2025. Die Verabschiedung von Kirchenrat Stephan Ackermann, Berichte und Wahlgeschäfte rundeten die Frühjahrssynode ab.

Die Frühjahrsynode begann mit einer von Pfarrerin Jenny May Jenni gestalteten Besinnung. Sie nahm dabei Bezug auf die Geschichte der Prophetin Mirjam (2. Mose 15,21-22), die ihre Mitmenschen mitreissen und ihnen neue Perspektiven aufzeigen konnte. Überleitend dazu sagte sie zu den anwesenden Synodalen: «Jeder und jede hier hat ein Herz für diese Kirche und setzt sich solidarisch dafür ein, ihr eine gute Gestalt zu geben.» Im Anschluss wurden die sieben Mitglieder des Kirchenrats für die vierjährige Amtsperiode ab 1. Juli 2021 vom Synodevorstand angelobt. Synodepräsidentin Andrea Heger eröffnete die Frühjahrssynode mit einer Schweigeminute, um der Anfang Juni verstorbenen Synodalen Heidi Guntern-Buess, Kirchgemeinde Oltingen-Wenslingen-Anwil, zu gedenken. Der Pratteler Gemeindepräsident Stephan Burgunder sowie Melanie Waldner, Präsidentin der Kirchenpflege der Kirchgemeinde Pratteln-Augst, überbrachten Grussworte.  

Positiver Jahresabschluss 2020
Die Verhandlungen schritten in der Folge schnell voran. Der Jahresbericht 2020 wurde als gelungen, abwechslungsreich und spannend gewürdigt. «Er zeigt auf, was die Kirche auch in einer sehr herausfordernden Zeit alles geleistet hat», wie Gabriela Nagler-Brunner im Namen der GPK sagte. Kirchenrätin Sandra Bätscher, Departement Finanzen und Wirtschaft, erläuterte den überraschend guten Jahresabschluss, der auf diverse einmalige Effekte zurückzuführen sei. Die Einnahmen aus den Kirchensteuern der juristischen Personen sowie die Quellensteuereinnahmen lagen über den Erwartungen. Der Personalaufwand fiel aufgrund von Vakanzen tiefer als budgetiert aus. Der Kantonsbeitrag lag aufgrund der rückläufigen Teuerung leicht unter den Erwartungen. Verbunden mit der Umschichtung von Wertschriften konnte ein grösserer Kursgewinn realisiert werden. Die Jahresrechnung 2020 weist dank diesen einmaligen positiven Effekten über alle drei Rechnungen einen Überschuss von CHF 837'441.49 (Budget CHF 92'880.00 / Vorjahr CHF 175'976.34) aus. «Das erlaubt uns, Einlagen in den Härtefonds und den Fonds Zusammenarbeit von je CHF 600'000 zu tätigen (budgetiert waren je CHF 300’000) und so die Kirchgemeinden bei den anstehenden Veränderungen finanziell aktiv zu unterstützen», sagte Sandra Bätscher. Dieter Hofer, Präsident der Finanzprüfungskommission, empfahl die Annahme der Rechnung.
Die Synode stimmte der Jahresrechnung 2020 und dem Jahresbericht 2020 einstimmig zu.

Projektkredit für neue Impulse in der Jugendarbeit
Auch der vom Kirchenrat beantragte Projektkredit für die Jugendarbeit von CHF 320'000.-- für die Jahre 2021 –2025 fand einstimmige Zustimmung. In der Debatte zeigten sich Daniel Wüthrich von der GPK und einige Synodale erfreut und dankbar über den Anstoss des Kirchenrats, gezielt neue Projekte in der kirchlichen Jugendarbeit zu fördern. Die Projekte sollen von der Fachstelle für Jugendarbeit in enger Zusammenarbeit mit interessierten Kirchgemeinden und auch über Kirchgemeindegrenzen hinweg realisiert werden. Die jungen Menschen sollen dabei aktiv (mit)gestalten können.

Fortsetzung 1. Lesung der totalrevidierten Kirchenordnung Das wohl wichtigste Traktandum war die Fortsetzung der im März begonnenen ersten Lesung der totalrevidierten Kirchenordnung. Die rege Debattenkultur an der Synode im März habe den Synodevorstand gefreut, sagte Andrea Heger. Wie bereits im März wurden auch an diesem Nachmittag einige Themen intensiv diskutiert – bspw. die genaue Ausgestaltung der gemeinsamen Gemeindeleitung. Es kam aber zu keinen grundsätzlichen (Richtungs-)Änderungen an der Vorlage des Kirchenrats. Die Synode verabschiedete am Ende den Entwurf mit den beschlossenen Änderungen zuhanden einer zweiten Lesung an der a.o. Synode am 7. September 2021 einstimmig. Der Kirchenrat wird zudem bei einigen Paragraphen bis zur zweiten Lesung noch Präzisierungen vornehmen.

Verabschiedung von Kirchenrat Stephan Ackermann
Berichte aus dem Kirchenrat sowie die Wahl von Pfarrerin Ulrike Bittner zur Synodalpredigerin sowie Pfarrer Markus Perrenoud zum stellvertretenden Synodalprediger rundeten die Frühjahrssynode ab. Am Ende des Tages verabschiedete die Synode den ausscheidenden Kirchenrat Stephan Ackermann. Stephan Ackermann hat sich während acht Jahren als Kirchenrat engagiert und stand in dieser Zeit dem Departement Gemeindeentwicklung und Erwachsenenbildung vor. Vor seiner Wahl in den Kirchenrat war er bereits 14 Jahre als Synodaler aktiv. Andrea Heger würdigte das langjährige Engagement von Stephan Ackermann für die Reformierte Kirche Baselland. «Mit viel Herzblut, Freude und Kompetenz hast Du Dich engagiert und Dich in vielen Gremien und Kommissionen für das Wohl unserer Kirche eingesetzt. Deine 22 Jahre Erfahrung in der Legislative und Exekutive bringst Du nun im Landrat als Fraktionspräsident der Grünen in der weltlichen Politik ein.» Damit dies auch weiterhin mit viel Freude und Elan gelingen kann, erhielt Stephan Ackermann als Abschiedsgeschenk ein Energiepaket.